Leckageortung – Ortungsmethoden

Infrarot-Thermografie

Mit dieser Methode lassen sich Leckagen ohne viel Aufwand orten. Eine Beschädigung von Wänden oder Böden entfällt – die Infrarot-Thermografie arbeitet zerstörungsfrei und berührungslos.

Die Infrarot-Thermografie beruht auf einem einfachen Prinzip: Wasser, das aus undichten Stellen entweicht, erwärmt die umliegenden Bereiche und führt dort zu erhöhten Oberflächentemperaturen. Diese Abweichungen werden mit Infrarotkameras in Form eines Wärmebildes erfasst. Die Infrarot-Thermografie empfiehlt sich daher insbesondere bei Warmwasser- oder Heizleitungen.

Ein besonderer Vorteil für Firmenkunden: Die Messungen lassen sich bei laufendem Betrieb durchführen. Mögliche zusätzliche Kosten wegen Betriebs-Unterbrechungen fallen nicht an.

Radiometrie

Hierbei handelt es sich um eine vielseitig einsetzbare, zerstörungsfreie Messung mit Neutronenstrahlung. Ermöglicht wird eine schnelle und kostengünstige Ermittlung der Leckagen, u. a. bei Fußbodenheizungen und Rohrleitungen.

Als Strahlungsquelle wird eine Neutronensonde eingesetzt. Treffen die ausgesendeten Neutronen auf Wasseratome, so wird die Geschwindigkeit der Neutronen vermindert. Detektoren in der Neutronensonde erfassen die langsameren Neutronen. Über die anschließende, elektronische Auswertung der Neutronendaten wird die Feuchtigkeit der untersuchten Flächen bestimmt.

Tracergasverfahren


Das Tracergasverfahren dient zur Ortung von Lecks in Flachdachabdichtungen und entleerten Leitungssystemen. Selbst minimale Defekte werden mit dieser Methode erkannt.

Zum Einsatz kommt ein umweltunbedenkliches, nicht-explosives Wasserstoff-Stickstoff-Gemisch, das sog. Tracergas. Dieses wird über eine kleines Ventil unter die Abdichtung bzw. in das Leitungssystem geblasen. Leichter als Luft tritt es nur an den Leckagen wieder nach oben. Die Austrittstellen wiederum werden mit speziellen Ortungsgeräten präzise erfasst.


Korrelations-Messverfahren

Ausströmendes Wasser verursacht im Leitungssystem ein Austrittsgeräusch. Diese Tatsache macht sich das Korrelations-Messverfahren zunutze. Dazu wird jeweils rechts und links der vermuteten Leckstelle ein Mikrofon angeschlossen. Zuvor wird zur Eingrenzung der Leckage eine Druckprüfung vorgenommen.

Mit den Mikrofonen wird die Ausbreitung des Schalls nach beiden Seiten der Leckage aufgenommen und per Funk an den Korrelator übertragen. Die exakte Position der Leckstelle lässt sich nun durch die sog. Laufzeitdifferenz errechnen – die unterschiedliche Zeit, die der Schall bis zum Erreichen der Mikrofone benötigt.

Elektroakustische Ortung

Hierbei werden Leckagen mit Hilfe von Mikrofonen geortet. Denn Leckstellen verursachen Geräusche, die sich entlang der Rohrleitungen ausbreiten.

Mit Kontaktmikrofonen lassen sich diese Geräusch im Bereich zugänglicher Abschnitte der Leitung, z. B. Heizkörpern oder Armaturen, erfassen. Dabei gilt: Je kürzer der Abstand von Messpunkt zur Leckstelle, umso intensiver die Geräusche.

Hat man mit einem Kontaktmikrofon den Leckagebereich bereits eingegrenzt, verwendet man zur präzisen Ortung der Leckstellen ein Boden- oder Oberflächenmikrofon.

Druckprüfung für Kleinstleckagen


Um den Luftdruck im Inneren der Rohrleitung zu überwachen, setzen wir Manometer ein. Ist der Druck während der Prüfung gleichbleibend, ist die Leitung dicht. Fällt hingegen der Druck ab, ist ein Leck vorhanden. Für die präzise Leckortung kommt nach der Druckprüfung die Tracergasmethode oder eine elektro-akustische Methode zum Einsatz.